Wie kommen zwei Deutsche zur Orthodoxie?
Die Regisseurin und Autorin des Filmprojektes über den Heiligen Johannes von Shanghai und San Francisco Maria Ingrid Bandmann wurde 1995 vom Deutschen Fernsehen damit beauftragt, eine Sendereihe über „2000 Jahre Christenheit“ zu entwickeln. Bei anschließenden Recherchearbeiten im Katharinen-Kloster auf dem Sinai kam sie, zusammen mit Ihrem damals 12-jährigen Sohn, mit der Orthodoxie in Berührung. Das erste Mal trafen sie dort in der Wüste orthodoxe Mönche, in einem der ältesten Klöster der Christenheit. Der erste orthodoxe Gottesdienst in diesen über 1400 Jahre alten Gemäuern in der Wüste, die uralten byzantinischen Gesänge und die anschließenden Gespräche mit den orthodoxen Mönchen erschütterten sie bis in die Tiefe ihrer Seelen. Und als im westlichen Christentum aufgewachsene Christen stellte sich natürlich die Frage, warum sie nicht am Abendmahl der Orthodoxen teilnehmen durften. Die Antwort der Mönche, dass die westlichen und östlichen Christen auf Grund des veränderten Glaubensbekenntnisses und veränderter Dogmen, schon lange nicht mehr an den gleichen Gott glauben würden, machte Sie betroffen und sehr nachdenklich. Besonders bewegte Sie der Satz eines Mönchs: „Es gibt nichts schwierigeres, als einen „sogenannten Christen“, zum Christentum zu bekehren“. Mit Erstaunen erfuhren Sie, dass das orthodoxe Christentum nicht nur rituell, sondern auch geistlich alle christlichen Traditionen unverfälscht bewahrt hat, sowie dass es ein russisches orthodoxes Männerkloster zum Hl. Hiob von Počaev in München (Deutschland) gibt, das Sie besuchen können, was Sie auch später taten. Mutter und Sohn begannen sich aufrichtig für die Orthodoxie zu interessieren.
Sie freundeten sich mit den Mönchen im Sinai an, die ihnen Bücher über die Orthodoxie nach Deutschland schickten und Sie holten sich später auch Rat in dem russischen orthodoxen Kloster in München beim Metropolit Mark, der Ihr geistiger Vater wurde. Der Aufenthalt auf dem Sinai veränderte ihr Leben radikal. Sie studierten und vertieften sich in die Orthodoxie, und fanden all das bestätigt, was die Mönche auf dem Sinai erzählt hatten. Auf Christi Spuren machten Sie Pilgerreisen zu den alten Stätten der Christenheit in verschiedene Länder: ins Heilige Land, nach Jerusalem und nach Griechenland. Danach fiel die Entscheidung orthodox zu werden.
Die Initiatoren der Filmidee
S‘chi-Archimandrit Basilius (Grolimund) wurde an Ostern 1943 in der Kleinstadt Muri in der Schweiz geboren. Nach dem Abitur begann er ein Studium an der Theologischen Fakultät in Athen, wo er mit der Orthodoxie in Berührung kam. Er wurde von einem der bekanntesten Beichtväter des vergangenen Jahrhunderts, dem serbischen Theologen und Archimandriten Justin Popović zum Mönch geschoren, der 2010 als Heiliger verherrlicht wurde.
Vater Basilius lebte danach 11 Jahre lang als Mönch in der Mönchsrepublik des Heiligen Berges Athos. Zu dieser Zeit war sein Beichtvater der ältere Paisius vom Heiligen Berg der 2015 zu den Heiligen gezählt wurde. Auf Anraten des Heiligen Paisius gründete er vor über 20 Jahren das Kloster des Heiligen Spyridon in Deutschland, das sich der Serbisch-orthodoxen Kirche in Deutschland unterstellt hat.
Die Gottesdienste werden hauptsächlich in deutscher Sprache gehalten, die Gebete werden jedoch auch in englischer, griechischer, serbischer und kirchenslawischer Sprache gesprochen und gesungen. Pater Basilius spricht 9 Sprachen fließend.
Das orthodoxe Kloster und sein Begründer sind nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland bekannt. Viele reisen zu dem hochgebildeten, geistig erfahrenen Mann, um zu beichten oder weise Ratschläge zu erhalten. Es ist bereits ein zweites Kloster im Entstehen, das dem Hl. Justin (Popovic) gewidmet ist. Sein Leiter ist Archimandrit Justin (Rauer), ein geistliches Kind von Vater Basilius.
Die Geburt der Idee des Films
Der Beichtvater von Vater Basilius, der spätere Heilige Justin (Popovic) und der Heilige Johannes von Shanghai und San Francisco (Maximovic) kannten und schätzten einander sehr, da sie in den 1930er Jahren 5 Jahre lang in einem Priester-Seminar in der Stadt Bitola in Mazedonien (ehemals Jugoslawien), zusammen mit dem damaligen Orts-Bischof Nikolai (Velimirovic) unterrichteten, der kürzlich auch zu den Heiligen gezählt wurde.
Dies führte zu dem Wunsch, einen Film über den Heiligen Johannes von Shanghai und San Francisco zu drehen.
S’chi-Archimandrit Basilius (Grolimund) segnete sein geistliches Kind, den Archimandriten Justin (Rauer), mit der Verwirklichung der Idee. Vater Justin bat sein geistliches Kind Johannes Sigel, den Sohn des deutschen orthodoxen Priesters Pavlos an, einen geeigneten Filmemacher zu finden. Der Besitzer des orthodoxen Verlags „Hagia Sophia“, der einige von Marias Filmen aus dem deutschen Fernsehen kannte und schätzte, riet Ihnen, sie zu kontaktieren.
Im November 2013 startete Maria, begleitet von Johannes Sigel, der schon Jahre zuvor angefangen hatte sich intensiv mit dem Leben des Heiligen Johannes von Shanghai und San Francisco zu beschäftigen, mit den Recherchearbeiten in den USA.